Als wir das Gespann in Miami übernahmen, konnten wir uns nicht vorstellen, was das Wetter mit uns in den nächsten Wochen vorhatte. Die Ural war nur mit einer kleinen Givi Scheibe ausgerüstet und am
Seitenwagen fehlte eine Spritzdecke. In Florida gab es jeden Tag ein Gewitter ! Zum Glück konnte das Wasser ablaufen, sonst wäre die Badewanne schnell voll gewesen.
Wir starteten Richtung Westen durch die Everglades und dann nordwärts an der Westküste Floridas.
Unser Ziel war New Jersey, die Hochzeit von Kelli und Alex. Floridas warmes und nasses Klima änderte sich in Georgia und North Carolina. Im Smoky Mountains N.P. war es dann zum ersten Mal schneekalt.

In New Jersey war der erste Hinterreifen fällig. Mit Alex bastelte ich ein Verdeck für den Seitenwagen, das sich bis San Francisco bewährte und den Seitenwagen und Martina vor Wasser und Schnee
schützte !
Der Start nach der Hochzeit war nass und kalt und vor Pittsburgh blieben wir mit leerem Tank stehen, die Tankanzeige war defekt und durch den Gegenwind und die vielen Steigungen brauchte die Ural
mehr Benzin als sonst.
Kurz vor Oklahoma waren wir gezwungen eine Pause einzulegen, weil zu viele Tornados unterwegs waren. Der nächste Fahrtag war dafür sonnig und warm und wir spulten 500 Meilen westwärts ab.
Unser nächstes Ziel war Santa Fe, wo wir Bronwen und Andi besuchten.
In Santa Fe hatte es über Nacht geschneit und es blieb nass und kalt für den nächsten Tag. Im Monument Valley kam dann noch starker Wind dazu.
Beim Grand Canyon nichts Neues, es schneite !
Auf der Fahrt nach Las Vegas wurde es richtig warm und am Hoover Dam konnten wir uns von einigen Schichten befreien. Im Death Valley erlebten wir die höchsten Temperaturen, 97 Grad ! Das tiefste drei
Tage zuvor war 27 Grad, also von –3 auf 36 Grad Celsius !
Eine super schöne Töffstrecke am Lake Isabella brachte uns weiter nach Westen und in Ventura erreichten wir den Pazifischen Ozean.
Ab jetzt ging die Fahrt nordwärts über Santa Barbara und Monterey erreichten wir San Francisco.
Nach 5700 Meilen, 9200 km, gaben wir die Ural bei EagleRider wieder ab. Auch der dritte Hinterradreifen sah schon gut gebraucht aus. Im Durchschnitt haben wir für 100 Meilen 3 Gallonen
verbraucht. Besonders gefallen haben mir die Vorderradbremse, der Rückwärtsgang und dass der Motor problemlos geschnurrt hat. Die Sitzbank ist zu kurz und nicht sehr bequem. Die Verkleidung hat
mir gefehlt, besonders bei diesem Wetter, auch die fehlende Spritzdecke hat anfänglich gestört. Martina war mit dem Sitz im Seitenwagen sehr zufrieden.
Zusammengefasst : Ein wetterbestimmtes, abenteuerliches Uralerlebnis !
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